FAQ

F.A.Q.

Hier finden Sie häufig gestellte Fragen zu Hausarzt+

Warum ist der Hausarzt als erste Anlaufstelle so wichtig?

Das Gesundheitssystem in Deutschland ist sehr komplex. Als Patient haben Sie eine freie Arztwahl, aber damit sind auch Probleme verbunden: Kennen Sie das vielleicht auch?

Manchmal glaubt man mit einem gesundheitlichen Problem am besten bei einer bestimmten Facharztgruppe aufgehoben zu sein, wartet lange auf einen Termin und in der Untersuchungssituation stellt sich raus, dass man hier doch nicht richtig ist. Es ist einerseits also schwer zu entscheiden, welcher Facharzt mit welcher Zusatzqualifikation oder Spezialisierung der Beste für Ihr Problem ist. Andererseits gibt es keine Stelle, die den Überblick hat, wer welche Untersuchungen oder Behandlungen durchgeführt hat oder welche Medikamente die verschiedenen Ärzte verschrieben haben.

Diesem Problem macht Hausarzt+ ein Ende. Ihr Hausarzt als erste Anlaufstelle sammelt und dokumentiert alle gesundheitsrelevanten Informationen und stellt sie bei Bedarf anderen Ärzten zur Verfügung. Das macht er natürlich nur in Abstimmung mit Ihnen, denn über die Verwendung Ihrer Daten entscheiden Sie selbst und allein. Ihr Vorteil: Durch den ärztlichen Informationsaustausch werden Doppeluntersuchungen oder problematische Arzneimittelverordnungen verhindert. Außerdem weiß Ihr Hausarzt genau, welche Fachärzte oder Kliniken in der Region verfügbar sind und kann Sie so direkt an den richtigen Spezialisten überweisen.

Für wen ist das Hausarzt+ Programm geeignet?

Grundsätzlich kann jeder Patient an unserem Hausarzt+ Programm teilnehmen. Die Krankenkassen prüfen höchstens, ob jemand schon an einem Programm teilnimmt dessen Leistungen sich mit Hausarzt+ überschneiden. Schließlich sollen durch Hausarzt+ unnötige Doppelbehandlungen und -untersuchungen verhindert werden. Besonders ältere Patienten mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes oder Herzleiden profitieren von der kontinuierlichen Betreuung durch den Hausarzt und sind damit besonders gut im Hausarzt+ Programm aufgehoben. Aber auch jeder andere Patient der eine feste Bindung zu seinem Hausarzt wünscht ist bei Hausarzt+ genau richtig.

Wie kann ich am Hausarzt+ Programm teilnehmen?

Wenn Sie an Hausarzt+ interessiert sind, informiert Sie Ihr am Programm teilnehmender Arzt ausführlich über Hausarzt+ und erklärt Ihnen im Einzelnen, was eine Teilnahme für Sie bedeutet. Wenn Sie sich dafür entscheiden und sich in das Programm einschreiben, wird Ihr Antrag zu Ihrer Kasse weitergeleitet. Die Kasse prüft dann ob sie im Hausarzt+ Programm aufgenommen werden. Im Falle einer positiven Prüfung nehmen Sie zum nächst möglichen Zeitpunkt, in der Regel zum nächsten Quartalsbeginn, am Hausarzt+ teil. Darüber werden Sie von Ihrer Krankenkasse durch das Begrüßungsschreiben rechtzeitig informiert. Sie können Ihre Teilnahme übrigens bis zu 14 Tage nach Eingang dieses Schreibens widerrufen.

Sie wohnen in Bayern oder gehen in Bayern zu Ihrem Hausarzt?
In Bayern heißt das Hausarztprogramm nicht Hausarzt+. Dennoch können Sie auch in Bayern an der HzV teilnehmen. Der Ablauf ist dabei der gleiche wie im Hausarzt+ Programm.

Darf die Krankenkasse meinen Antrag zur Teilnahme an Hausarzt+ ablehnen?

Grundsätzlich steht Hausarzt+ allen Patienten offen und die Prüfung des Antrags durch Ihre Krankenkasse ist eine Formalität. Allerdings können Krankenkassen auch andere Versorgungsprogramme anbieten, deren Leistungen sich mit Hausarzt+ überschneiden. Nimmt ein Patient schon an einem solchen Programm teil, kann die Hausarzt+ Teilnahme ausgeschlossen sein. In manchen Situationen kann es auch vorkommen das schlichtweg die Teilnahmevoraussetzungen nicht erfüllt sind. Es gibt daher einige Patienten, die besonders von einer Teilnahme an Hausarzt+ profitieren würden. Haben Sie beispielsweise eine chronische Erkrankung wie Diabetes oder ein Herzleiden? Dann ist Hausarzt+ ein gutes Programm für Sie, um kontinuierlich von Ihrem Hausarzt betreut zu werden.

Kann ich meinen Hausarzt+ Arzt auch wechseln?

Ja, denn manchmal ist das sogar unumgänglich. Zum Beispiel, wenn Sie umziehen und der Weg zu Ihrem Arzt zu weit ist, oder Ihr Arzt seine Praxis aufgibt. Auch wenn das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient zerrüttet ist, Sie sich einfach nicht mehr mit Ihrem Hausarzt verstehen, ist ein Wechsel des Arztes möglich.

Wenn Sie Ihren betreuenden Hausarzt wechseln, aber weiterhin an unserem Hausarzt+ Programm teilnehmen möchten, müssen Sie sich lediglich für einen anderen teilnehmenden Hausarzt entscheiden und dort eine neue Teilnahmeerklärung unterschreiben. Sie bleiben aber weiterhin im Hausarzt+ Programm, es wird lediglich ein sogenannter „Arztwechsel“ mit Ihrer Unterschrift bestätigt. Ihr neuer Hausarzt kann alle behandlungsrelevanten Informationen von Ihrem ehemaligen Hausarzt anfordern und wird Sie weiter nach dem Hausarzt+ Programm behandeln. Denken Sie auch daran Ihre Krankenkasse zeitnah über den Hausarztwechsel zu informieren, damit Ihre Krankenkasse weitere Schritte einleiten kann und für Sie alles wie gewohnt weiterläuft.

Was muss ich bei einem Arztwechsel beachten?

Die besondere Stärke des Hausarzt+ Programms ist in dem engen Verhältnis zwischen Patient und Hausarzt begründet. Deshalb hat die Teilnahme grundsätzlich eine Mindestlaufzeit von einem Jahr und wird automatisch verlängert, wenn Sie nicht acht Wochen vor Ablauf des Jahres schriftlich kündigen. Begründet werden muss diese Kündigung nicht.

Wenn während des Jahres eine Betreuung durch den Hausarzt nicht mehr möglich ist – z. B. wegen Umzug oder Praxisaufgabe –, können Sie sich für einen anderen Hausarzt+ Betreuarzt in Ihrer Nähe entscheiden. Den Wechsel des Hausarztes müssen Sie schriftlich erklären. Dies bedeutet, dass Sie sich einen neuen Hausarzt suchen und bei diesem eine neue Teilnahmeerklärung unterschreiben. Ihr neuer Hausarzt kreuzt dabei auf einem vorgefertigten Formular den Wunsch zum Arztwechsel an und leitet dieses Formular an seinen Vertragspartner von Hausarzt+ weiter. Dieser kümmert sich darum, dass der Arztwechsel einwandfrei verläuft und Sie weiterhin am Hausarzt+ teilnehmen können. Ebenso ist es wichtig, dass Sie auch Ihre Krankenkasse über den Arztwechsel informieren. So dass auch Ihre Krankenkasse weitere Schritte einleiten kann und für Sie alles wie gewohnt weiterläuft.

Wie lange ist die Vertragslaufzeit?

Sie können Ihre Hausarzt+ Teilnahme ohne Angabe von Gründen nach einem Jahr beenden. Einzige Voraussetzung: Sie müssen 8 Wochen vor Ablauf des Jahres schriftlich bei Ihrer Krankenkasse kündigen. Tun Sie das nicht, verlängert sich der Vertrag um weitere 12 Monate.

Welche Pflichten habe ich, wenn ich am Hausarzt+ Programm teilnehme?

Als Hausarzt+ Teilnehmer wählen Sie für mindestens ein Jahr „Ihren“ Hausarzt. Das heißt: Im Krankheitsfall suchen Sie diesen Arzt immer zuerst auf und nehmen Fachärzte nur auf dessen Überweisung in Anspruch. Ausnahmen von der Überweisungspflicht bilden hierbei Gynäkologen, Kinder- und Augenärzte sowie der ärztliche Notdienst.

Kostet mich das Programm etwas?

Nein. Die Teilnahme an Hausarzt+ ist für Sie kostenlos.

Was passiert, wenn mein Hausarzt im Urlaub oder krank ist?

Ihr Hausarzt nennt Ihnen mindestens einen Vertreter, der ebenfalls an unserem Hausarzt+ Programm teilnimmt. Der ist dann während des Urlaubs Ihres eigentlichen Hausarztes erster Ansprechpartner; Gynäkologen, Kinder- und Augenärzte sowie Notdienste dürfen Sie aber weiterhin ohne Überweisung aufsuchen.

Kann ich zu jedem Vertretungsarzt gehen?

Nein, für Hausarzt+ Teilnehmer ist immer ein Arzt erster Ansprechpartner, der ebenfalls am Hausarzt+ Programm teilnimmt. Deshalb hat sich jeder Hausarzt+ Betreuarzt verpflichtet, bei Krankheit oder Urlaub mindestens einen Arzt als Vertreter zu benennen, der das Hausarzt+ Programm ebenfalls unterstützt.

Falls Ihr Hausarzt mehrere Ärzte nennt, die Hausarzt+ unterstützen, können Sie unter diesen Ärzten frei wählen.

Benötige ich immer eine Überweisung zu einem Facharzt?

Grundsätzlich ja, aber Hausarzt+ Teilnehmer können Gynäkologen, Kinderärzte, Augenärzte und ärztliche Notdienste auch ohne Überweisung aufsuchen.

Können Jugendliche und Kinder teilnehmen?

Ja. In der Regel ist es so, dass Kinder und Jugendliche eher zu einem Kinderarzt gehen. Auch Kinderärzte können am Hausarzt+ teilnehmen. Wenn Ihr Kinderarzt also auch ein Hausarzt+ Arzt ist, können auch Ihre Kinder bei diesem Arzt an dem Hausarzt+ Programm teilnehmen. Vielleicht geht Ihr Kind aber auch bereits zu Ihrem eigentlichen Hausarzt? Auch dann kann sich Ihr Kind im Hausarzt+ Programm bei seinem betreuenden Arzt einschreiben.

Ist eine gleichzeitige Teilnahme an Hausarzt+ und am Disease Management Programm (DMP) z. B. zu Diabetes möglich?

Ja, das ist möglich. Idealerweise organisiert Ihr Hausarzt+ Betreuarzt dann auch das DMP, denn all unsere Hausarzt+ Ärzte sind auch für die DMP zugelassen. Es kann aber sein, dass Sie schon vor der Hausarzt+ Teilnahme an einem DMP teilnehmen, das von einer anderen Praxis organisiert wird. In solchen Fällen ist es sinnvoll, dass Sie sich auch bei dieser Praxis im Hausarzt+ Programm einschreiben, damit Ihr Arzt weiterhin einen guten Überblick über Ihre Behandlung behalten und somit Komplikationen wie z. B. Doppeluntersuchungen vermeiden kann.

Können Versicherte aus dem Hausarzt+ Programm ausgeschlossen werden?

Ja, denn Sie gehen mit Ihrer Teilnahme am Hausarzt+ Programm auch Pflichten ein, die Sie in der Teilnahmeerklärung von Ihrem Arzt nachlesen können, damit das Programm einwandfrei funktioniert und für Sie die bestmögliche Betreuung bieten kann. Bspw. sollten Sie vor Facharztkontakten, außer Gynäkologen, Notärzten, Kinderärzten und Augenärzten, immer erst Ihren Betreuarzt aufsuchen, um sich eine Überweisung zu holen. Wenn Sie zu weiteren, anderen Hausärzten gehen, kann es vorkommen, dass Untersuchungen erneut gemacht werden, die Ihr Betreuarzt bereits durchgeführt hat. Daher ist es wichtig, dass Sie sich bereits bei der Teilnahme am Hausarzt+ Programm für einen Hausarzt entscheiden und diesen grundsätzlich als ersten Ansprechpartner aufsuchen.